124/366 Ein Wunder

Moin zusammen!

So ganz sicher, ob ich das, was mir heute beim Spaziergang durch Waren passiert ist, erzählen soll, bin ich mir ja nicht. Aber wir sind ja unter uns, also wage ich es: Die Schmerzen hielten sich heute schon merklich zurück, einige Bankstopps habe ich mehr wegen meiner müden Beine denn für meinen Rücken eingelegt und so kam ich ganz gut voran. Den Binnenhafen hatte ich bereits umrundet und hinter mir gelassen, ebenso einen weiteren Anleger mit Ausflugsschiffen, als ich plötzlich völlig überrascht feststellte, dass meine Rückenschmerzen komplett weg waren. Doch nicht nur das. Von einem Augenblick auf den anderen war meine LWS komplett „frei“. Wie soll ich euch das Gefühl klarmachen, für euch ist das ja normal. Aber ich bin seit Jahren mit dem Gefühl einer Klammer die meine LWS unbeweglich macht, die wie ein Korsett meinen unteren Rücken versteift. Ich habe das schon so lange, dass ich gar nicht mehr wusste, wie sich ein freier Rücken anfühlt. Aber in dem Moment schoss es mir durch den Kopf: So war das mal! So kannst du ewig weiterlaufen. Alles ist entspannt. Was für ein geiles Gefühl! So überwältigt War ich, dass ich sofort meinen Lieblingsmenschen anrufen musste.

Nun war diese freie Wirbelsäule leider nur ein Episode, die nach dem nächsten Bankstopp schon wieder deutlich abgeklungen war, weswegen ich auch nicht so recht weiß, ob ich mir das alles nur eingebildet habe. Auf jeden Fall hat es mir Mut gemacht und ein Ziel vor Augen geführt: Dieses Gefühl will ich wieder haben und zwar für immer!

Auf dem Rückweg zur Klinik habe ich dann meine Gehen-in-einem-Stück-Bestmarke auf gut achthundert Meter ausgebaut. Damit könnte ich die Strecke Hafen – Klink mit nur einem Boxenstopp zurücklegen. Freitag waren es noch fünf. Aber statt direkt zur Klinik zu gehen, habe ich noch einen Schlenker zum alten Wasserturm gemacht. Den kann man übrigens mieten – also die Ferienwohnungen darin. Zum Beispiel für einen Fotoworkshop…

Bleibt munter!