239/365 Nachtdienst I/II

Moin zusammen!

Ein weiterer Tag, an dem mein wohlgenährter Körper jede Bewegung mit einen Schweißausbruch quittiert, der den Niagarafällen zur Ehre gereichen würde oder wie es auf der Wache liebevoll heißt: „Tauwetter für Dicke“.

Es ist aber auch ein Teufelskreis. Durch die Gegend hornen, um einen Herzinfarkt zu versorgen und dann feststellen zu müssen, dass es ein – vom Hausarzt bereits behandelter – Harnwegsinfekt ist, frustriert. Besonders, wenn sich der Verdacht einschleicht dem Pflegeheim kommt eine Unterbringung des dementen Patienten im Krankenhaus auf Grund chronischer Überlastung ganz gelegen. (Das Beispiel ist natürlich frei erfunden und würde so in echt nie vorkommen – ich schwör‘!) Wenn man also für so etwas wohl möglich auch noch aus der nächtlichen Ruhephase gerissen wird, „belohne“ ich mich anschließend traditionell oft mit einer Leckerlichkeit. Ich weiß, das ist verkehrt und ungesund, aber es vertreibt negative Gedanken und ich komm‘ schneller wieder zur Ruhe. Die Konsequenzen derartigen Fehlverhaltens treten besonders zu Tage, wenn die Quecksilbersäule über die 20 Grad Marke klettert. Werden die Einsätze dann besonders beschwerlich (und sind besonders sinnlos), beginnt der Kreis von neuem. Auf dem Weg zu einem langen Rentnerleben bin ich so nicht, so viel steht mal fest. Da nützt das ganze Geradel nichts.

Das war heute übrigens wieder besonders geil: Kurz hinter Tasdorf musste ich plötzlich an Steaks mit Pilzen und Zwiebeln denken und bekam richtiggehend Hunger. Okay, ist jetzt nicht so ungewöhnlich bei mir. Lachen musste ich nur, als ich feststellte, dass der Auslöser meiner Gelüste ein riesiges Feld mit erntereifen Speisezwiebeln war. Was für ein Duft! Was einem alles entgeht, wenn man nur im Auto sitzt.

Munter bleiben.