183/365 Bestätigungsfehler

Moin zusammen!

Ist es nicht faszinierend wie unterschiedlich manche Informationen aufgefasst werden? Einige LeserInnen des gestrigen Beitrags haben mir gute Besserung gewünscht, andere haben mir unterstellt, ich würde meiner genehmigten Nebentätigkeit zu intensiv nachgehen und daher würde meine vertraglich zugesicherte Arbeitsleistung leiden. Interessant. Wie kann es zu einer solchen Annahmen kommen? Wie kann jemand zu wissen meinen, woher meine Rückenprobleme kommen – das konnte ja nicht mal mein Arzt sich erklären. Wie kann jemand ernsthaft annehmen, dass fünf Stunden professionelles Fotografieren (alle anderen Termine in den letzten Wochen waren ehrenamtlicher oder hobbymässiger oder privater Natur und gehen wirklich niemanden etwas an) meinen Rücken kaputt machen? Es aber gleichzeitig nicht in Betracht ziehen, ob es nicht wohl eher die 136 Stunden Dienst im allgemeinen, das Sitzen auf durchgesessenen aber leider immer noch nicht ausgetauschten Sofas, das Fahren auf nicht gefederten Fahrersitzen (weil die Reparaturen immer so teuer waren) war oder das Ruhen auf preiswerten Matratzen? Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung! Aber es gibt zumindest eine Erklärung aus der Kognitionpsychologie: den „Bestätigungsfehler“ Er gehört zu den kognitiven Fehlern und sollte Menschen in Führungspositionen eigentlich bekannt sein. Es könnte ihnen helfen.

Weil aber Aufregung meiner Genesung im Weg steht und ich als pflichtbewusster Arbeitnehmer sehr an der schnellstmöglichen Wiederherstellung meiner vollen Arbeitskraft interessiert bin, bin ich heute exakt dem Rat meines Arztes gefolgt und habe einen Großteil des Tages den Wolken am Himmel bei ihrer Wanderung zugeschaut. Und genau das werde ich solange tun, bis mich mein Arzt wieder für völlig fit für den Job hält. Ich hoffe, die Physiotherapie schlägt zügig an!

Bleibt munter!